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Beruflicher Werdegang

Wie so oft in Handwerksbetrieben soll der Sohn in die beruflichen Fußstapfen des Vaters treten. So begann Fritz Gockerell bei seinem Vater eine Lehre als Hutmacher. 

In seiner Freizeit bastelte er aber lieber an Benzinmotoren herum und entwickelte Feuerzeuge. Sein Vater hatte wohl ein Einsehen und lies den Jungen eine Ausbildung als Mechaniker machen. Den einzigen Gefallen an dem Beruf des Hutmachers hatte er in den Zylindern gefunden. Nicht die Zylinder welche sein Vater herstellte, es waren die Zylinder aus den Verbrennungsmotoren.

Sein Vater starb bereits 1906 als Fritz 17 Jahre alt war, was aus dem Hutmachergeschäft wurde ist nicht bekannt.

Von 1909 bis 1911 war er aktiv bei bayerischen Militär. Als erster Maschinist hatte auf dem  Luftschiff  Parseval zwei 110 PS starke NAG-Motoren zu betreuen. August von Parseval, ein Konkurrent des Grafen Zeppelin baute zwischen 1909 und 1919 insgesamt 22 Luftschiffe. Die Luftschiffe waren sehr kompakt und konnten mit zwei Pferdefuhrwerken transportiert werden.

 Luftschiff Parseval P II 1906 beim Transport und bei der Landung

   

Später kam er als Mechaniker zur Militärflugschule Oberwiesenfeld. Von 1914 bis 1917  war  Fritz Gockerell aktiv im ersten Weltkrieg beteiligt. 

Im Jahr 1917, nach dem Kriegsdienst war er dann bei den "Rapp- Motorenwerken" als Prüfingenieur tätig. In dieser Zeit fusionierten dann die "Rapp-Motorenwerke" mit der "Gustav Otto Flugmaschinenfabrik" zu den "Bayerischen Flugzeugwerken AG", woraus schließlich die "Bayerischen Motorenwerke AG" hervorgingen. Fritz Gockerell schied 1918 bei BMW wieder aus. 

Danach war er dann bei der Maschinenfabrik Maffei im Konstruktionsbüro. Hier beschäftigte er sich überwiegend mit dem Dampfturbinenbau. Die Zeit bei Maffei muss ebenfalls recht kurz gewesen sein. Wie lange er dort genau beschäftigt war, ist nicht bekann. 

Als sich Fritz Gockerell selbständig machte, musste er  beim Oskar-von-Miller-Polytechnikum seine Ingenieursprüfung ablegen. Als er der Prüfungskommission seine Erfindungen vorlegte, stellten diese keine weiteren Fragen mehr. Dass er je eine Hochschule besuchte oder sogar studierte ist nicht bekannt. 

Fritz Gockerell hatte sehr viele Ideen, die er zunächst in seinen Exposees erläutert. Hinzu kommen Berge von Notizen auf allerlei beschreibbaren Medien und handschriftlichen Berechnungen. Die Zeichnungen zu den Konstruktionen sind dann aber sehr präzise und sauber umgesetzt. In seinen Maschinengeschriebenen Exposees, welche oft handschriftlich korrigiert sind, werden dann die Vorteile seiner neuen Konstruktion erläutert und beworben. Im Anhang führt er dann Stichpunkthaltig seine Patentansprüche zur Konstruktion auf.

Weiter finden sich dann in seinen sortierten und beschriebenen Arbeitsmappen, Abschriften von Anschreiben an verschiedenste Firmen und mögliche Interessenten deren Antworten oft Interesse an der jeweiligen Konstruktion wiedergeben. In der Folge des Schriftverkehrs aber immer wieder zur Ablehnung kippen. Parallel hierzu, finden sich Schreiben seiner Patentanwälte, welche seine Erfindungen bearbeiten.

In den Mappen finden sich aber auch oft Patentschriften von Konkurrenten. Zum Teil hatte er sich Informationen aus den Patentschriften anderer geholt oder deren Patente weiterentwickelt. Zum anderen drehte es sich um Patente welche seine Erfindung in den Schatten stellten und vor Gockerell auf dem "Patent-Markt" waren.

Nur in einem kleinen Teil seiner Konstruktionssammlungen kam es zum Prototypenbau. Gockerell hatte ja eine Versuchswerkstatt. Hier hatte er aber das Problem, daß er überwiegend nur Ausgaben hatte. Material, Maschinen Miete und auch für Dienstleistungen musste er aufkommen. 

 

 

 

 

Militärluftschiff PII

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